Wie es in Leuzigen früher war
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Das Hermannsbrünnlein in Leuzigen

Interview mit Elisabeth Affolter-Häni
Interview mit Ruth Lüdi
Interview mit Hermann Jaeggi
Eine ungefasste Heilquelle

Gehe zur Waschküche in Leuzigen.


Wie es früher war

Interview mit Elisabeth Affolter-Häni

Frage: Woher nahmen sie früher das Wasser?

Antwort: Ganz früher nahmen wir das Wasser vom Rösslibrunnen,
in den Kesseln und benutzte es zum Kochen.


Frage: Wie badeten sie früher

Antwort: Man hatte eine Waschküche darin war ein Waschhafen. Man kochte das Wasser und hat
mit Holz angefeuert. Mit einem Gon
schüttete man Wasser in eine Badewanne. Darin konnte man baden.


Frage: Wie wuschen sie früher die Wäsche?

Antwort: In der Waschküche hatte es eine blechige Badewanne darin weichte man die Wäsche
einen Tag vorher ein und am nächsten Tag kam sie auf das Waschbrett. Danach seifte man die
Wäsche ein und putzte sie mit einer Reisbürste. Nachher kochte man die Wäsche in dem
Waschhafen danach kam sie ins kalte Wasser und hängte sie auf.


Frage: Wie teuer war früher das Wasser?

Antwort: Man bezahlte pro Hahnen das Wasser, etwa 80 Franken.


Frage: Das Wasser wo sie früher hatten, war das öffentlich?

Antwort: Alle von der Umgebung hatten beim Rösslibrunnen das Quellrecht, somit war das ihr
Brunnen.

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Interview mit Ruth Lüdi

Frage: Woher nahmen sie früher das Wasser?

Antwort: Wir hatten selber eine Brunnstube bei meinen Eltern und da hatten wir einen laufenden
Brunnen.


Frage: Wie badeten sie früher

Antwort: Wir hatten kein Badezimmer und kochten das Wasser auf dem Feuerofen. Ebenfalls hatten
wir kein Beuler und badeten im Züber.


Frage: Wie wuschen sie früher die Wäsche?

Antwort: Am Abend vorher drückten wir die Wäsche in einem Züber ein. Am nächsten Morgen
schlug man die Wäsche auf dem Waschbrett. Danach nahm man die Reisbürste und hängte die
Wäsche auf.



Frage: Wie teuer war früher das Wasser?

Antwort: Das Wasser hatten wir gratis, weil das eine eigene Brunnstube war.


Frage: Das Wasser wo sie früher hatten, war das öffentlich?

Antwort: Es war ein eigenes Wasser bei meinen Eltern vor dem Haus. Aber in der Küche hatten wir
kein Wasser. Wir mussten es draussen nehmen.


Frage: Wissen sie noch wie man bei der Gemeinde im Waschhafen gewuscht haben?

Antwort: Das weis ich noch!! Da hatte man auch keine Waschhäuser und musste draussen
waschen. Wenn möglich unter dem Dach!!

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Interview mit Hermann Jaeggi

Frage: Woher nahmen sie früher das Wasser?

Antwort: Das Wasser hatten wir immer von dort genommen wo wir es immer noch haben. Wir hatten
im Haus nur ein Hahnen. Und die Kühe hatten wir beim Brunnen getränkt.


Frage: Wie badeten sie früher?

Antwort: Ja, das war noch eine Zeremonie gewesen! Wir hatten im Ofenhaus, in einem Waschhafen
Wasser gemacht und haben in einem Holzzüber gebadet. Aber natürlich nicht so häufig wie heute.


Frage: Wie wuschen sie früher die Wäsche?

Antwort: Das hat meine Mutter gemacht: Man nahm ein Waschbrett das war so ein schräges Brett
darauf rieben sie die Wäsche mit einem grossen Stück Seife ein und klopften sie aus.


Frage: Wie teuer war früher das Wasser?

Antwort: Früher hatte man keine Wasseruhren gehabt, da hat man einfach pro Hahnen bezahlt. Das
kann ich leider nicht sagen wie teuer das das war. Auf jeden Fall billieger als heute.


Frage: Das Wasser wo sie früher nahmen, war das öffentlich?

Antwort: Ja, wie bis jetzt bei dem Brunnen vor dem Haus war immer öffentlich.


Frage: Haben sie zu Hause oder bei einem öffenlichen Waschhafen gewaschen?

Antwort: Nein wir haben immer Zuhause gewaschen. Aber im Jahr zwei mal max. Drei mal. Das gab
natürlich riesen Körbe Wäsche. Mein Mutter stellte noch zwei Waschfrauen an.

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Das Hermannsbrünnlein in Leuzigen

Eine ungefasste Heilquelle

Dr. Fr. Wilhelm Gohl, Arzt in Aarberg, schreibt darüber 1862 in seinem Werk "Heilquellen und
Badeanstalten des Kts. Bern", dass es sich um eine kleine Quelle handle, welche eine
Viertelstunde östlich Leuzigen in einer nach Norden abfallenden Wiese, aus mehreren Öffnungen
auffallend, entsprang und ein kleines Bächlein bildete. Das Wasser wird als angenehm mild und
erfrischend und von 7 1/2 Grad Réaumur ständiger Temperatur beschrieben. Es enthalte
kohlensaure Kalkerde und Magnesiaverbindungen und sei früher oft von Leuten in Flaschen
abgeholt und bei Unwohlsein getrunken worden.

Gottfried Häusler, der verstorbene alt Schulinspektor aus Büetigen, der sich viel mit historischen
Arbeiten befasste, benennt den Brunnen geneugleich wie Gohl als "Hermannsbrunnen".

Pfarrer Werner Aeberhardt, Arch, hingegen nennt ihn "Hermannsbrunnen" und leitet den Namen
von "Hermes-Brunn" ab und bringt ihn in Verbindung mit der römischen Gottheit Hermes, dem Gott
der römischen Handelswege. Noch seiner Ansicht ist die einst reichlich fliessende Quelle
abgegraben worden und Professor Tartarinoff aus Solothurn soll sie als in der Nähe des
ehemaligen römischen Landhauses beschrieben haben. In der Umgebung seien Spuren von
Niederlassungen gefunden worden.

Samuel Jaeggy, wird, Ammann und Chorrichter (1724-1786) schreibt darüber: "Ein herrlichen
Brunnen im hinteren Hohfeld in den Matten, der nach alter Sage der Stadt Altrü das Trinkwasser in
ehernen Rohren soll geliefert haben".

Früher gab es in unserer Umgebung viele Bäder. Die meisten Bäder sind allerdings nicht auf die
Römer zurückzufüren, sie sind oft keine 200 Jahre alt.


Abschrift aus der Leuziger Zytig durch Ramona und Vanessa 2.9.1999

 

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