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Das Hermannsbrünnlein in Leuzigen |
Gehe zur Waschküche in Leuzigen.
Interview mit Elisabeth Affolter-Häni
Frage: Woher nahmen sie früher das Wasser?
Antwort: Ganz früher nahmen wir das Wasser vom Rösslibrunnen,
in den Kesseln und benutzte es zum Kochen.
Frage: Wie badeten sie früher
Antwort: Man hatte eine Waschküche darin war ein Waschhafen. Man kochte das Wasser und hat
mit Holz angefeuert. Mit einem Gon
schüttete man Wasser in eine Badewanne. Darin konnte man baden.
Frage: Wie wuschen sie früher die Wäsche?
Antwort: In der Waschküche hatte es eine blechige Badewanne darin weichte man die Wäsche
einen Tag vorher ein und am nächsten Tag kam sie auf das Waschbrett. Danach seifte man die
Wäsche ein und putzte sie mit einer Reisbürste. Nachher kochte man die Wäsche in dem
Waschhafen danach kam sie ins kalte Wasser und hängte sie auf.
Frage: Wie teuer war früher das Wasser?
Antwort: Man bezahlte pro Hahnen das Wasser, etwa 80 Franken.
Frage: Das Wasser wo sie früher hatten, war das öffentlich?
Antwort: Alle von der Umgebung hatten beim Rösslibrunnen das Quellrecht, somit war das ihr
Brunnen.
Eine ungefasste Heilquelle
Dr. Fr. Wilhelm Gohl, Arzt in Aarberg, schreibt darüber 1862 in seinem Werk "Heilquellen und
Badeanstalten des Kts. Bern", dass es sich um eine kleine Quelle handle, welche eine
Viertelstunde östlich Leuzigen in einer nach Norden abfallenden Wiese, aus mehreren Öffnungen
auffallend, entsprang und ein kleines Bächlein bildete. Das Wasser wird als angenehm mild und
erfrischend und von 7 1/2 Grad Réaumur ständiger Temperatur beschrieben. Es enthalte
kohlensaure Kalkerde und Magnesiaverbindungen und sei früher oft von Leuten in Flaschen
abgeholt und bei Unwohlsein getrunken worden.
Gottfried Häusler, der verstorbene alt Schulinspektor aus Büetigen, der sich viel mit historischen
Arbeiten befasste, benennt den Brunnen geneugleich wie Gohl als "Hermannsbrunnen".
Pfarrer Werner Aeberhardt, Arch, hingegen nennt ihn "Hermannsbrunnen" und leitet den Namen
von "Hermes-Brunn" ab und bringt ihn in Verbindung mit der römischen Gottheit Hermes, dem Gott
der römischen Handelswege. Noch seiner Ansicht ist die einst reichlich fliessende Quelle
abgegraben worden und Professor Tartarinoff aus Solothurn soll sie als in der Nähe des
ehemaligen römischen Landhauses beschrieben haben. In der Umgebung seien Spuren von
Niederlassungen gefunden worden.
Samuel Jaeggy, wird, Ammann und Chorrichter (1724-1786) schreibt darüber: "Ein herrlichen
Brunnen im hinteren Hohfeld in den Matten, der nach alter Sage der Stadt Altrü das Trinkwasser in
ehernen Rohren soll geliefert haben".
Früher gab es in unserer Umgebung viele Bäder. Die meisten Bäder sind allerdings nicht auf die
Römer zurückzufüren, sie sind oft keine 200 Jahre alt.
Abschrift aus der Leuziger Zytig durch Ramona und Vanessa 2.9.1999